Die Radiostrahlung von schwach aktiven galaktischen Kernen zeigt neben möglichen kollimierten Jetstrukturen in deren Ursprung kompakte Radioquellen mit invertierten Spektren. Am Beispiel der Radioquelle Sgr A* im Galaktischen Zentrum wird gezeigt, daß sowohl optisch dünne Synchrotronstrahlung von hochenergetischen Elektronen, als auch optisch dicke Synchrotronstrahlung thermischer Elektronen in advektionsdominierten Akkretionsströmungen dieses Phänomen erklären können.

Anhand der Radio- und Infrarotstrahlung der Kerne von M81 und NGC1068 wird kurz gezeigt, daß das optisch dünne Modell nicht auf das Galaktische Zentrum beschränkt ist.

Alternativ dazu wird die advektionsdominierte Akkretion in ein Schwarzes Loch diskutiert. Die Akkretion kann in der Nähe des Horizonts nur in allgemein relativistischer Formulierung betrachtet werden. Dazu wird das thermische Gleichgewicht in Akkretionsströmungen untersucht. Die hydrodynamischen Gleichungen für rotationssymmetrische Strömungen mit turbulenter Viskosität in der Umgebung eines Schwarzen Lochs werden diskutiert und in einer Näherung für die radiale Struktur der Akkretionsströmung das lokale thermodynamische Gleichgewicht für ein Zwei-Temperatur-Plasma bestimmt. Aus dem Gleichgewicht von viskoser Heizung, Strahlungskühlung und Energieadvektion wird die Synchrotron- und Bremsstrahlungsemission der Stömung abgeleitet und mit den Beobachtungen von Sgr A* verglichen.

Die gefundenen advektionsdominierten Akkretionsmoden bietet eine Erklärung für die Unterscheidung von aktiven und inaktiven galaktischen Kernen, ohne viele Übergangsobjekte vorherzusagen.

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